Die Immobilieninvestitionen in Europa steigen um 28 %
Last Updated on 16 April 2025 by Urbanitae
Der europäische Immobilienmarkt zeigt weiterhin eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit – trotz der Sorgen um eine Wirtschaft, die im Jahr 2024 nur um 0,7 % gewachsen ist. Erste Schätzungen für das erste Quartal des Jahres gehen davon aus, dass die Immobilieninvestitionen in Europa die Marke von 50 Milliarden Euro überschritten haben. Dies geht aus Daten der Immobilienberatung Savills hervor. Dieser Anstieg von 28 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres spiegelt das erneuerte Vertrauen der Investoren in den Immobiliensektor wider. Der positive Trend ist auf eine breit angelegte Erholung zurückzuführen, die durch die makroökonomische Stabilität in den meisten europäischen Ländern sowie durch das wachsende Interesse an bestimmten Schlüsselsegmenten des Marktes unterstützt wird. Besonders hervorzuheben sind:
- Büroflächen in Finanzdistrikten – insbesondere in großen Hauptstädten, wo die Nachfrage trotz der Entwicklungen im Bereich Homeoffice hoch bleibt.
- Hotels und Tourismus – die Wiederbelebung des Tourismus hat zu einem Anstieg der Investitionen in Hotels an Schlüsselstandorten geführt.
- Rechenzentren – getrieben vom technologischen Fortschritt und dem wachsenden Bedarf an robusteren digitalen Infrastrukturen.
- Einzelhandel und Logistikflächen – die Nachfrage nach Einkaufszentren und Logistikzentren nimmt weiter zu, insbesondere durch das Wachstum des E-Commerce.
- Living-Segment – Mietwohnungen, Studentenwohnheime und Seniorenresidenzen gelten als besonders entwicklungsstark.
Spanien: ein Schlüsselziel für Investitionen
Spanien hat sich laut Savills als eines der attraktivsten Ziele für europäische Investoren etabliert – gleich nach dem Vereinigten Königreich und Frankreich. Eine Umfrage des Beratungsunternehmens unter internationalen Investoren mit einem verwalteten Vermögen von über 800 Milliarden Euro zeigt, dass über 80 % der Befragten den spanischen Markt als vorrangige Investitionsoption für die kommenden Monate betrachten.
Faktoren wie ein günstiges makroökonomisches Umfeld, die steigende Wohnraumnachfrage und die Dynamik des Tourismussektors haben Spanien zu einem zentralen Ziel für Investitionen gemacht.
Gonzalo Ladrón de Guevara, Geschäftsführer von Capital Markets bei Savills Spanien, bestätigt:
„Zu Beginn dieses Jahres beobachten wir ein großes Interesse institutioneller Investoren an Spanien – aufgrund unseres makroökonomischen Umfelds und der guten operativen Aussichten in allen Anlageklassen.“
Gute Aussichten für 2026–2027
Die Prognosen für den Rest des Jahres 2025 und die folgenden Jahre bleiben optimistisch. Savills geht davon aus, dass die Immobilieninvestitionen in Europa im Jahr 2025 216 Milliarden Euro erreichen werden – ein Anstieg von 13 %. Darüber hinaus deuten die Vorhersagen für 2026 und 2027 auf eine anhaltend positive Entwicklung hin, mit geschätzten Zuwächsen von 25 % bzw. 19 %.
Wachstum auch auf globaler Ebene
Auch weltweit nehmen die Immobilieninvestitionen zu. Im Jahr 2024 erreichte das Investitionsvolumen im Sektor 828 Milliarden US-Dollar (etwa 791 Milliarden Euro) – ein Wachstum von 8 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Steigerung verteilt sich auf verschiedene Bereiche wie Wohnen, Industrie, Logistik und Hotellerie, wobei insbesondere die Erholung des Bürosektors hervorsticht, der nach mehreren Jahren der Unsicherheit um 7 % zulegte.
Im letzten Quartal stieg das gesamte Investitionsvolumen um über 25 %, was eine positive Perspektive für 2025 schafft. Savills rechnet mit einer kontinuierlichen Verbesserung der Investitionstätigkeit und erwartet in den kommenden Jahren eine jährliche Wachstumsrate von 20 %, angetrieben durch höhere Liquidität und die Reaktivierung von Desinvestitionen.