Immobilienanleihen werden 2025 30 Milliarden Euro erreichen
Immobilienanleihen sind Schuldtitel, die von Unternehmen der Immobilienbranche ausgegeben werden, um Bauprojekte für Wohnimmobilien, Einkaufszentren oder Bürogebäude zu finanzieren oder zu refinanzieren, sowie für den Kauf oder die Sanierung von Immobilien.
Ihr Funktionsprinzip ähnelt dem von Unternehmensanleihen oder anderen Schuldtiteln. Beim Erwerb verpflichtet sich der Emittent, regelmäßig Zinsen zu zahlen und den Nennbetrag am festgelegten Fälligkeitstag zurückzuzahlen. Auf diese Weise erhalten Immobilienunternehmen Kapital, ohne die Beteiligung der Aktionäre zu verwässern, und können zudem die Liquidität des Unternehmens verbessern. Eine der Hauptvorteile besteht darin, die Abhängigkeit von Bankkrediten zu begrenzen, während gleichzeitig bessere Konditionen im Vergleich zu anderen Schuldtiteln wie Wandelanleihen oder Swaps geboten werden. Jedes Unternehmen mit einer Basis an Immobilienvermögen kann diese Art von Anleihen ausgeben, darunter Bauträger, Bauunternehmen und REITs (SOCIMIs).
Verbesserung des Immobilienmarktes und Emissionsprognosen für 2025
Im Hinblick auf Immobilienanleihen setzt sich der positive Trend aus dem Vorjahr fort. Es wird erwartet, dass das Angebot 2025 auf 30 Milliarden Euro ansteigen wird, angetrieben durch die Verbesserung der Rentenmärkte und eine höhere Aktivität im Immobiliensektor, so der Bericht ING Perspektiven für den Immobiliensektor 2025. In diesem Zusammenhang hat das Angebot die Erwartungen der Experten übertroffen, die bereits 2024 einen Anstieg der Nachfrage verzeichneten.
Die Experten der niederländischen Bank erwarten für dieses Jahr eine kontinuierliche Verbesserung der Anleihenmärkte für Immobilienunternehmen, da der Sektor eine spürbarere Erholung erleben wird, mit Zinssenkungen und Bewertungen, die sich stabilisieren. Gleichzeitig sollten sich die Kreditkennzahlen nicht wesentlich verschlechtern, da sich das Risiko nun auf bestimmte Teilsektoren (wie Büroimmobilien) konzentriert. Zudem haben viele Investoren ihre Immobilienexponierung über längere Zeit hinweg reduziert, was eine zusätzliche Nachfrage generieren könnte, da Investitionen in Anleihen eine attraktive Rendite bieten.
Dennoch steht der Immobiliensektor weiterhin vor gewissen Risiken, da die wirtschaftliche Abschwächung in Europa und die sinkenden Konsumausgaben die Nachfrage verringern könnten. Gleichzeitig bleibt der bereits erwähnte Bürosektor problematisch, mit steigenden Leerstandsquoten in bestimmten Regionen oder Märkten. Zudem werden Investoren weiterhin vorsichtig in bestimmten Bereichen des Sektors agieren, da einige Unternehmen sich noch entschulden müssen und sich auf anstehende Schuldverpflichtungen konzentrieren.
Dennoch verzeichnet Spanien weiterhin ein Wachstum der Immobilieninvestitionen. Dies bestätigt die aktuelle Analyse von CBRE „Immobilieninvestitionen, Marktdaten Q4 2024“, die einen Anstieg von 20 % im Vergleich zum Vorjahr zeigt – dabei konzentrierte sich die Aktivität auf die letzten Monate des Jahres, in denen 36 % der Gesamtjahresinvestitionen getätigt wurden – und prognostiziert für 2025 eine ähnlich dynamische Entwicklung.
Weitere Faktoren zur Erholung des Immobilienanleihemarktes
Darüber hinaus gibt es laut ING weitere Faktoren, die zur Erholung des Immobilienanleihemarktes beitragen sollen:
Anstieg der Transaktionen. Für 2025 wird eine deutliche Zunahme erwartet, da sich die Renditen und Bewertungen stabilisieren, was Investoren dazu veranlasst, nach neuen Gelegenheiten zu suchen.
Senkung der EZB-Zinssätze, wodurch Investitionen durch günstigere Finanzierungsbedingungen gefördert werden. Dies könnte Emittenten motivieren, die seit Anfang 2022 inaktiv geblieben sind und in den letzten Jahren alternative Finanzierungsquellen erkundet haben, darunter Bankkredite, Kapitalbeschaffung sowie den Verkauf und die Veräußerung von Vermögenswerten, wo immer es möglich war.
Das Angebot an grünen Anleihen wächst weiter, wobei es 2024 erstmals das Volumen herkömmlicher Anleihen übertraf: 10,4 Milliarden Euro wurden emittiert, verglichen mit 8,4 Milliarden Euro bei herkömmlichen Anleihen – während in den Vorjahren das Volumen grüner Anleihen kaum 50 % der traditionellen Anleiheemissionen erreichte. Dies deutet auf einen Wandel hin zu nachhaltiger Finanzierung, der teils durch ein gestiegenes Umweltbewusstsein und teils durch regulatorischen Druck vorangetrieben wird, was die Nachfrage nach grünen Finanzierungsformen steigert.
Neueste Emissionen von Anleihen im Sektor
Die Entwicklung von Immobilienanleihen in Spanien in den letzten zehn Jahren bestätigt die positiven Aussichten für 2025, da die Veränderungen im Immobilienmarkt sowohl Vorsicht als auch Vertrauen in diese Finanzierungsform stärken. Sie gilt mittlerweile als eine der attraktivsten Anlageformen für Investoren im Immobiliensektor.
So haben mehrere Immobilienunternehmen in jüngster Zeit Anleihen zur Finanzierung ihrer Aktivitäten emittiert. Das börsennotierte Unternehmen Colonial platzierte im Januar 2025 erfolgreich eine grüne Anleiheemission über insgesamt 500 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren, wobei die Nachfrage das Angebot um das Achtfache überstieg, wie das Unternehmen selbst erklärte. Der Kupon dieser neuen Emission beträgt 3,25 %, und die Mittel werden zur Rückzahlung von in den kommenden Monaten fälligen Schulden verwendet.
Auch Neinor Homes sticht mit einer Emission im November des Vorjahres hervor, die einen Wert von 325 Millionen Euro hat, sich an qualifizierte Investoren richtet und einen Kupon von 5,8 % bietet, bei einem Preis von 100 % des Nennwerts.
Merlin Properties kündigte zudem im vergangenen Jahr eine Erweiterung um 100 Millionen Euro einer bereits bestehenden Anleiheemission mit Fälligkeit im September 2029 an.