Spanische Bauunternehmen verzeichnen einen Rekord beim internationalen Umsatz
Last Updated on 25 August 2025 by Urbanitae
Rekordumsatz für die spanischen Bauunternehmen im Jahr 2024: Die Firmen der Branche erzielten auf internationalen Märkten mehr als 55,6 Milliarden Euro, was bereits 25 % des Gesamtgeschäfts ausmacht. Dieses Ergebnis bestätigt die Expansionsfähigkeit und Wettbewerbsstärke der nationalen Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus.
Dieses Wachstum von 12,6 % gegenüber dem Vorjahr verdeutlicht die Stärke, Ambition und globale Ausrichtung der spanischen Bauunternehmen. Die Internationalisierung festigt sich als wichtigster Wachstumstreiber der Branche, wie auch die Daten der jüngsten Studie „Sektoren: Bau“ des DBK-Branchenobservatoriums von INFORMA zeigen.
Eine Branche im Aufschwung: nationale und globale Zahlen
Auch wenn sich das Wachstum der Bauproduktion innerhalb Spaniens leicht verlangsamt hat, bleibt die Entwicklung insgesamt solide. 2024 erreichte die Branche 165,117 Milliarden Euro, ein Plus von 5,2 % gegenüber 2023, als der Zuwachs 7,2 % betrug. Real entspricht dies einer Steigerung von 3,5 %, also einem halben Prozentpunkt mehr als im Vorjahr.
Der Wohnungsbau bleibt das wichtigste Segment des nationalen Marktes mit einem Wert von 92,450 Milliarden Euro, 3,6 % mehr als 2023, und macht damit 56 % der gesamten Produktion aus. Dieses Wachstum ist besonders relevant in einem Kontext, der durch das Wohnungsdefizit in Spanien geprägt ist – ein Problem, auf das der Internationale Währungsfonds kürzlich hingewiesen hat, indem er beschleunigten Wohnungsbau forderte, um die steigende Nachfrage zu decken.
Der Tief- und Infrastrukturbau bleibt seinerseits ein wesentlicher Motor der Branche und treibt das Wachstum im Segment „sonstige Gebäude und Bauten“ voran, das um 7,4 % auf 72,667 Milliarden Euro gestiegen ist (44 % des Gesamtvolumens).
Internationalisierung: Schlüssel zum Wachstum
Das Auslandsgeschäft ist die wichtigste Nachricht für die spanischen Bauunternehmen. Im Jahr 2024 überstiegen ihre internationalen Einnahmen 55,6 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 12,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und die strategische Ausrichtung auf Auslandsmärkte als Weg bestätigt, die Herausforderungen und Grenzen des heimischen Marktes zu überwinden.
Diese internationale Expansion ermöglicht es den spanischen Firmen, Risiken zu diversifizieren, Zugang zu Großprojekten zu erhalten und auf die wachsende weltweite Nachfrage nach nachhaltigen und effizienten Infrastrukturen zu reagieren.
Branchenstruktur: Großkonzerne und lokale Unternehmen
Die Bauwirtschaft in Spanien besteht überwiegend aus kleinen, spezialisierten und lokal ausgerichteten Unternehmen. Im Januar 2024 waren rund 95.000 Firmen in der Branche aktiv, ein Anstieg um 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Beschäftigung im Bauwesen stieg: von 1,42 Millionen Beschäftigten im ersten Quartal 2024 auf 1,48 Millionen im gleichen Zeitraum 2025.
Die Führung der Branche liegt jedoch bei einigen wenigen großen börsennotierten Baukonzernen mit starker internationaler Präsenz. Diese Konzerne vereinen 28 % der gesamten Branchenumsätze in Spanien auf sich und kontrollieren im Auslandsgeschäft mehr als 95 % des internationalen Umsatzes, was ihre dominierende Rolle bei der globalen Expansion verdeutlicht. Ihr Anteil an der nationalen Produktion ist hingegen deutlich bescheidener, unter 5 %.
Zu den führenden Unternehmen zählen ACS, Ferrovial, Acciona, FCC, Sacyr und OHLA, die 2024 gemeinsam einen Umsatz von 87,7 Milliarden Euro erzielten, davon mehr als 80 % auf internationalen Märkten. Ihr Wachstum – insbesondere in den USA, Australien und anderen Schlüsselregionen – spiegelt ihr Engagement für nachhaltige und zukunftsorientierte Infrastrukturen wider, festigt ihre globale Führungsrolle und sorgt für Dynamik im Sektor.
Wie die Analyse von DBK zeigt, beruht der internationale Erfolg der spanischen Bauunternehmen vor allem auf ihrer Wettbewerbsfähigkeit im Tief- und Infrastrukturbau, kombiniert mit einer klaren Ausrichtung auf Innovation und Nachhaltigkeit. Die wachsende Nachfrage in Schwellenländern und der Übergang zu ökologischeren Modellen eröffnen der Branche neue Chancen.
Die weltweite Expansion ist jedoch nicht ohne Hürden: von der Anpassung an lokale Vorschriften über geopolitische Risiken bis hin zum Druck, in einem stark umkämpften Markt stabile Margen zu halten.
Trotz dieser Herausforderungen ist die spanische Bauwirtschaft gut positioniert, um weiter zu wachsen – sowohl innerhalb Spaniens als auch über dessen Grenzen hinaus. Die Kombination aus großen internationalen Konzernen und dem dynamischen Mittelstand schafft ein starkes Ökosystem, das auf einen zunehmend anspruchsvollen Markt vorbereitet ist.