Analyse und Ausblick auf den Proptech-Markt in Spanien 2024

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Analyse und Ausblick auf den Proptech-Markt in Spanien 2024

Last Updated on 16 Juli 2025 by Urbanitae

PropTech-Unternehmen in Spanien positionieren sich zunehmend als Schlüsselakteure, die das traditionelle Modell verändern und die Richtung für die Zukunft des Immobilienmarkts vorgeben. Die Branche befindet sich im rasanten Wandel: Der Druck, neue Erwartungen zu erfüllen, Abläufe zu beschleunigen und das Kundenerlebnis zu verbessern, treibt die massive Integration von Technologie voran.

Dies zeigt auch der Bericht Analyse und Perspektiven des PropTech-Markts in Spanien 2024“, erstellt von Solvia und TheFringe/LABS, der eine tiefgehende Analyse dieser Transformation liefert. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählen das anhaltende Wachstum der Zahl an Technologieunternehmen, die zunehmende Zusammenarbeit zwischen traditionellen Firmen und Start-ups, die Etablierung von Künstlicher Intelligenz als Schlüsseltechnologie sowie eine steigende Nachfrage nach nachhaltigen und effizienten Lösungen. All das geschieht in einem Umfeld, in dem sich das Konsumverhalten verändert und die Branche mit Herausforderungen wie Skalierbarkeit und Regulierung konfrontiert ist.

Ein Ökosystem im Aufschwung

Der PropTech-Sektor in Spanien hat ein rasantes Wachstum erlebt: Innerhalb von nur vier Jahren ist die Zahl der Start-ups von 151 im Jahr 2020 auf 562 im Jahr 2024 gestiegen. Dieses Wachstum verdankt sich in hohem Maße der Fähigkeit dieser Unternehmen, die betriebliche Effizienz der Branche durch Technologien wie Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Big Data oder Automatisierung zu verbessern.

Zu den herausragenden Anwendungsfeldern zählen die Bewertung von Immobilien, das intelligente Portfoliomanagement und immersive virtuelle Besichtigungen, die Zeit und Kosten sparen und gleichzeitig das Nutzererlebnis verbessern.

Laut der Studie erwarten 91,2 % der Unternehmen ein Umsatzwachstum im laufenden Jahr, und fast drei von vier planen, ihr Team zu vergrößern. Bei den Geschäftsmodellen dominiert das B2B-Modell, gefolgt von B2B2C und B2C. Auch wenn die Mehrheit weniger als 500.000 Euro Umsatz pro Jahr erzielt und über kleine Teams verfügt, sind die Wachstumserwartungen hoch. Prioritäten für 2024 sind unter anderem die Erweiterung von Produkten und Dienstleistungen (64,7 %), das Abschließen von Partnerschaften mit traditionellen Unternehmen (47,1 %) und die Einwerbung von Kapital (41,2 %).

Auch das allgemeine Interesse an Immobilientechnologie wächst weiter: 72,2 % der Unternehmen, sowohl Start-ups als auch etablierte Firmen, verzeichnen eine höhere Nachfrage nach solchen Lösungen. Allerdings bleibt die tatsächliche Zusammenarbeit noch gering. Nur 6,9 % der Start-ups nehmen ein klares Interesse von Seiten traditioneller Unternehmen wahr, während die Mehrheit dieses Interesse als lediglich moderat einschätzt.

Die am stärksten nachgefragten Technologiebereiche sind das Immobilienmanagement (über 64 %), der Vertrieb (58,8 %) sowie Bewertung und Analyse (zwischen 35 % und 46 %, je nach Unternehmenstyp). Die Zahl der Partnerschaften wächst: Ein Drittel der Start-ups arbeitet gelegentlich mit etablierten Unternehmen zusammen, und fast die Hälfte der traditionellen Firmen pflegt bereits eine Form der Zusammenarbeit mit PropTech-Start-ups.

Effizienz, Daten und Technologie als Wachstumstreiber

Effizienzsteigerung und Kostensenkung sind laut 79,2 % der Unternehmen die Hauptgründe für den Einsatz von PropTech-Lösungen. Hinzu kommen die Verfügbarkeit von Daten und verbesserte Analysefähigkeiten (54,2 %) sowie der technologische Fortschritt (44,4 %).

Was die Technologien betrifft, stehen Künstliche Intelligenz und Machine Learning mit 77,8 % an erster Stelle, gefolgt von Datenanalyse (58,3 %) und Prozessautomatisierung (51,4 %). Auch Augmented Reality (23,6 %) und digitale Vertriebslösungen (22,2 %) gewinnen an Bedeutung, wenn auch in geringerem Umfang.

Obwohl Technologien wie Blockchain und Internet of Things (IoT) derzeit noch weniger verbreitet sind, wächst das Interesse an ihnen, insbesondere wegen ihres Potenzials zur Erhöhung der Sicherheit, Nachverfolgbarkeit und Effizienz im Asset Management.

Kritischere Konsumenten und besseres Nutzererlebnis

Der Wandel im Verbraucherverhalten ist ein zentraler Wachstumsmotor für den PropTech-Sektor. Über 91 % der Unternehmen beobachten deutliche Veränderungen in den Ansprüchen ihrer Kunden, die digitale Erlebnisse suchen, die intuitiver, personalisierter und nahtloser sind. Die wichtigsten Fortschritte im Bereich User Experience laut Studie:

  • Stärkere Integration von Dienstleistungen auf einer einzigen Plattform (38,9 %)
  • Verbesserungen bei Benutzerfreundlichkeit und Navigation (30,6 %)
  • Personalisierung (16,7 %)

Dieser stärker nutzerorientierte Ansatz veranlasst viele Unternehmen dazu, ihre Prozesse und Dienstleistungen neu zu denken, um sich besser an die digitale Realität anzupassen.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Nachhaltigkeit. Der Bericht zeigt, dass das Interesse an PropTech-Lösungen mit Fokus auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im letzten Jahr deutlich gestiegen ist: 73,7 % der Unternehmen erkennen eine wachsende Nachfrage. Allerdings glaubt nur ein kleiner Teil, dass PropTech hier bereits eine Schlüsselrolle spielt – was darauf hindeutet, dass in diesem Bereich noch erhebliches Entwicklungspotenzial besteht.

Weitere Treiber des PropTech-Wachstums sind u. a. das wiedererstarkte Interesse von Investoren (20,8 %), von großen Vermögensverwaltern (18,1 %) sowie der Wunsch, niedrigwertige, repetitive Aufgaben zu reduzieren (1,4 %).

Ein Blick in die Zukunft

Für die nahe Zukunft zeichnen sich folgende Trends ab: eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen, eine zunehmende Einführung neuer Technologien, ein neuer Fokus auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sowie die Konsolidierung des Marktes durch Fusionen und Übernahmen.

Gleichzeitig muss sich der Sektor jedoch wichtigen Herausforderungen stellen, wie der Bericht von Solvia und TheFringe/LABS betont. Dazu zählen insbesondere regulatorische Hürden, staatliche Vorschriften sowie Probleme mit der Skalierbarkeit und Industrialisierung des Marktes. Auch die Kundengewinnung, der Wettbewerb mit traditionellen Firmen und die makroökonomische Unsicherheit prägen das aktuelle Umfeld.

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diego.gallego@urbanitae.com

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