Spanien, zweitgrößter Hotel-Investmentmarkt Europas
Spanien ist derzeit eines der größten Reiseziele im Tourismus und zieht auch im Bereich der Hotelinvestitionen großes Interesse auf sich. Laut einem Bericht der Beratungsgesellschaft Savills über den paneuropäischen Hotelmarkt zog diese Assetklasse im Jahr 2024 Investitionen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro an – das sind 14,2 % mehr als der jährliche Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Diese Zahl festigt Spaniens Position als zweitgrößter Markt in Europa nach Investitionsvolumen, hinter dem Vereinigten Königreich, das 2024 Investitionen in Höhe von 6,83 Milliarden Euro verzeichnete – ein Anstieg von 157 % gegenüber dem Vorjahr.
Insgesamt belief sich das Hotelinvestitionsvolumen in Europa auf 21,9 Milliarden Euro – der höchste Stand seit 2019 und ein Anstieg von 47 % im Jahresvergleich. Dieses Segment lag zusammen mit dem Logistiksektor an der Spitze der Investitionen und übertraf den durchschnittlichen Jahreswert der letzten zehn Jahre.
Darüber hinaus dominierte grenzüberschreitendes Kapital den europäischen Markt (58,6 %), wobei insbesondere US-Private-Equity-Fonds wie Blackstone und KKR stark investierten – begünstigt durch einen starken US-Dollar gegenüber dem Euro.
Rekord bei Hotelinvestitionen in Spanien
In Spanien hebt die Beratungsgesellschaft Colliers in ihrem Bericht „Hotelinvestitionen 2024“ die zentrale Rolle nationaler Investoren im Hotelsegment hervor. Sie beschreibt diese als die Haupttreiber des Marktes im vergangenen Jahr. Dieses Kapital machte 58 % der Gesamtinvestitionen aus – mit einem Rekordwert von 1,938 Milliarden Euro – und war an drei von vier Transaktionen (73 %) beteiligt.
Gleichzeitig stellt Colliers einen deutlichen Rückgang der Portfoliotransaktionen fest, die 2024 mit nur 26 % am gesamten Investitionsvolumen eine untergeordnete Rolle spielten. Eine der bedeutendsten Transaktionen war der Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Hotelkette BlueSea Hotels durch die Schweizer Investmentgesellschaft Partners Group, mit einem Volumen von 275 Millionen Euro.
Individuelle Transaktionen verzeichneten hingegen den höchsten Wert in der Geschichte: 2,452 Milliarden Euro.
Konzentration der Hotelinvestitionen in Spanien
Die geografische Verteilung der Hotelinvestitionen konzentrierte sich auf vier Hauptregionen, die zusammen 80 % des Gesamtvolumens ausmachten. An der Spitze stehen die Kanarischen Inseln und Madrid:
- Kanarische Inseln spielten 2024 eine führende Rolle, mit 20 Transaktionen im Wert von insgesamt 664 Millionen Euro.
- Madrid erreichte mit 605 Millionen Euro und 19 Transaktionen ebenfalls eine Spitzenposition. Die bedeutendste Investition in der Hauptstadt war der Kauf des Hotels Miguel Ángel durch die Hotelgruppe Lopesan für 200 Millionen Euro.
- Barcelona liegt mit 572 Millionen Euro und 21 Transaktionen knapp hinter Madrid, darunter große Deals wie der Erwerb des Hotels AC Barcelona Forum für 80 Millionen Euro.
- Balearen, obwohl zuletzt unter den Schlüsselregionen, schließen das Jahr mit einem sehr positiven Ergebnis ab: über 20 Transaktionen und ein Gesamtvolumen von 553 Millionen Euro. Die herausragendste Akquisition war der Kauf des Six Senses Hotels für 200 Millionen Euro.
Ausblick für 2025
Colliers erwartet, dass die gute Performance des Hotelmarkts 2025 eine große Chance für Investoren darstellen wird. Diese Dynamik könnte zu einem Investitionsvolumen von rund 3 Milliarden Euro führen – im Einklang mit der positiven Entwicklung der letzten fünf Jahre.
Zum erwarteten Marktverhalten im kommenden Jahr sagt Laura Hernando, Managing Director Hotels bei Colliers: „Auch 2025 werden wir ein sehr diversifiziertes Investorenprofil sehen, wobei nationale Bestandshalter weiterhin eine aktive Rolle spielen werden. Zudem erwarten wir eine stärkere Beteiligung institutioneller Investoren und Staatsfonds sowie eine Rückkehr privater Investmentfonds, die durch die Stabilität und das Wachstumspotenzial unseres Marktes angezogen werden.“