Der „White-Lotus-Effekt“ revolutioniert den Luxusimmobilienmarkt
The White Lotus ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die Elemente von Dramedy und Satire vereint. Mitarbeiter und Gäste der fiktiven Hotelkette White Lotus erleben während eines einwöchigen Aufenthalts komplexe Handlungsstränge, die sich aus ihren psychosozialen Eigenschaften und dem idyllischen Umfeld ergeben, in dem sie sich entspannen wollen.
Im Laufe ihrer drei Staffeln hat die Serie luxuriöse Reiseziele, exklusive Hotels und einen erstklassigen Lebensstil hervorgehoben, der überraschend und direkt den Immobiliensektor beeinflusst hat. Der sogenannte „White-Lotus-Effekt“ hat neue Investitionsmöglichkeiten geschaffen – insbesondere im hochklassigen Immobilien- und Tourismussektor – und dabei weit über die Unterhaltung hinaus Auswirkungen gezeigt. Er führte zu einer steigenden Nachfrage nach Ferienimmobilien und Zweitwohnsitzen in diesen Regionen, einer Wertsteigerung der Immobilien sowie einem Ausbau von hochwertiger Infrastruktur.
Beliebte Luxusreiseziele für Investitionen nach dem „White-Lotus-Effekt“
Die erste Staffel spielt auf der hawaiianischen Insel Maui. Schauplätze wie das Four Seasons Resort Maui dienten als Vorlage für einen starken Anstieg der Immobiliennachfrage und Hotelbuchungen an vergleichbaren Orten, mit einem Anstieg der Nachfrage um 35 % an dem Drehort nach der Ausstrahlung, so Branchenquellen.
Doch es gibt noch weitere Beispiele für dieses Phänomen. Nach der zweiten Staffel, die in Sizilien spielt, hat sich die Suche nach Luxusimmobilien in der Region unter US-amerikanischen und britischen Käufern verdoppelt. Dies geht aus dem Luxury Outlook 2025 Report von Sotheby’s International Realty hervor, der zeigt, dass Investoren verstärkt auf Immobilien in südfranzösischen Dörfern setzen, in denen die Serie ebenfalls gedreht wurde.
Auch in Regionen wie Koh Samui in Thailand, wo die dritte Staffel produziert wurde, wurde ein Boom bei der Nachfrage nach Luxusvillen beobachtet. Für 2025 wird dort mit mehr als 600 neuen Baugrundstücken gerechnet.
Dazu erklärt Sergio Arana, Managing Director Real Estate bei Urbanitae: „Auch wenn die quantitativen Auswirkungen schwer zu beziffern sind, ist der qualitative Einfluss eindeutig. Alles, was durch Serien, Filme usw. vermittelt wird, beeinflusst das Verhalten der Konsumenten. Im Fall von Villen sehen wir neben dem White-Lotus-Effekt auch einen starken Mundpropaganda-Effekt auf internationaler Ebene – einige nationale Reiseziele wie die Costa del Sol oder die Balearen gelten bei ausländischen Kunden als Places to be.“
Der „White-Lotus-Effekt“ überträgt sich auch auf andere Regionen, in denen die Serie nicht gedreht wurde, die aber für Immobilieninvestoren besonders attraktiv sind. In Miami beispielsweise hat ein Luxusbauunternehmer 4 Millionen US-Dollar in die Renovierung seines Objekts im Zentrum der Stadt investiert, um das Flair exklusiver Resorts wie Aman und Four Seasons nachzuempfinden – beides stark präsente Marken in der Serie.
Urbanitae hebt in diesem Zusammenhang einen entscheidenden gemeinsamen Nenner hervor: die Bedeutung der sozialen Netzwerke und ihren Einfluss auf diesen Markt. „Alles, was visuell ansprechend ist – wie in Serien oder Filmen – weckt das Interesse der Nachfrage, und Luxus ist sehr visuell“, betont Arana.
Daten zur Luxusimmobilien-Investition
Die Beratungsgesellschaft Henley & Partners hat eine Liste der Länder mit dem höchsten Quadratmeterpreis für Luxusimmobilien weltweit erstellt. Monaco, Hongkong und New York führen das Ranking mit Preisen über 25.000 Dollar pro Quadratmeter an. Im Durchschnitt verzeichnete dieser Markt in den letzten zwei Jahren ein stetiges Wachstum.
In Spanien folgt der Markt diesem Trend: Madrid übertrifft in Bezug auf die Attraktivität für den Luxusimmobiliensektor Städte wie Monaco, Paris, London, Miami oder New York. Die Präsenz multinationaler Unternehmen, die hervorragende Lebensqualität, Sicherheit, das Gesundheitssystem, das kulturelle, gastronomische und Freizeitangebot sowie die gute Infrastruktur machen die Hauptstadt zu einem äußerst gefragten Standort. Besonders begehrt sind große Wohnungen mit hohen Decken in denkmalgeschützten Altbauten, vor allem in oberen Etagen.
Im Stadtteil Salamanca liegt der Quadratmeterpreis bei rund 13.000 Euro und kann bei Luxuswohnungen bis zu 16.500 Euro erreichen, mit einer steigenden Tendenz von fast 20 %. Der zweitbeliebteste Prime-Stadtteil ist laut Barnes Justicia, wo die Preise etwas niedriger sind – 10.000 Euro pro Quadratmeter für Standard- und 12.500 Euro für Premiumwohnungen – ebenfalls mit einem Anstieg von rund 20 %.
Welche Auswirkungen hat dieser Effekt auf Entwickler und Investoren?
Der Immobiliensektor ist für vermögende Investoren zum sicheren Hafen geworden. Er bietet Schutz vor Inflation, Sicherheit und attraktive Renditen. Reiche Privatanleger investieren sowohl in Kauf und Vermietung von Immobilien – ob luxuriös oder nicht – als auch in Projekte wie Hotels und Bürogebäude.
Dieses wachsende Interesse der Großanleger bedeutet einen Schub für Immobilienentwickler. In einem Umfeld steigender Bankzinsen ist es entscheidend, solide Alternativen zur Finanzierung von Projekten zu finden. Großinvestoren ermöglichen es den Entwicklern, sich vom traditionellen Bankkredit unabhängig zu machen. Dadurch wird der Markt diversifiziert und erweitert – mit einem scheinbar unaufhaltsamen Wachstum.
Sergio Arana erkennt eine klare Korrelation: „Das mitunter unvorhersehbare Verhalten der Finanzmärkte führt dazu, dass sowohl Berater als auch Investoren verstärkt auf sogenannte alternative Anlagen schauen. Und in diesem Bereich sticht die Immobilie hervor – insbesondere für spanische Investoren: Das zugrundeliegende ‘Beton-Gold’ gefällt, gibt Sicherheit und beruhigt den Anleger.“
Um der wachsenden Nachfrage vermögender und spezialisierter Anleger gerecht zu werden, bietet Urbanitae Wealth – ein exklusiver Service für vermögende Privatpersonen und Institutionen – maßgeschneiderte Beratung, bevorzugten Zugang zu Projekten, steuerliche und rechtliche Planung sowie die Möglichkeit, individuelle Immobilienstrategien für den Kunden zu entwickeln.