Ausländische Investitionen festigen sich als Säule des spanischen Wohnungsmarktes
Last Updated on 17 Oktober 2025 by Equipo Urbanitae
In den letzten Monaten stand der Kauf von Wohnungen durch Ausländer erneut im Mittelpunkt der politischen Debatte. Das Gewicht dieser Käufergruppe auf dem spanischen Markt ist sehr bedeutend, und ihre Investitionsentscheidungen prägen zunehmend die Entwicklung bestimmter Segmente und Regionen.
Laut der Immobilienregistrierungsstatistik 2024, erstellt vom Colegio de Registradores, entfielen 14,6 % der in Spanien im letzten Jahr getätigten Wohnungskäufe auf ausländische Staatsbürger, eine Zahl, die nur knapp unter dem historischen Rekord von 15 % im Jahr 2023 liegt. In absoluten Zahlen entspricht dies etwa 93.000 Transaktionen, gegenüber 87.400 im Vorjahr.
Die Verteilung nach Immobilientyp zeigt einen kleinen Unterschied im Vergleich zu nationalen Käufern: Neubauten machten 20,1 % der ausländischen Transaktionen aus, gegenüber 21,1 % bei spanischen Käufern. Eine geringe Lücke, die jedoch auf die Präferenz ausländischer Käufer für Gebrauchtimmobilien hinweist.
Nationalität der Käufer und Präferenzen
Das Wohn- und Bodenobservatorium, veröffentlicht vom Ministerium für Wohnen und Urbanes Agenda, bestätigt, dass Briten die Käufe anführen mit 8,6 % des Gesamtvolumens, gefolgt von Deutschen (6,7 %), Marokkanern (5,7 %) und Franzosen (5,4 %).
Nach Wohnungstyp sind die Unterschiede deutlich. Der Kauf von Neubauten war bei Belgiern (32,4 %), Polen (30,8 %), Niederländern (29,8 %) und Schweden (23,8 %) am höchsten. Im Gegensatz dazu dominieren Gebrauchtimmobilien bei Franzosen (87 %), Marokkanern (85,9 %), Rumänen (85 %), Argentiniern (85 %), Iren (83,9 %) und Italienern (83,5 %).
Die Golden Visa und ihre Auswirkungen
Es ist erwähnenswert, dass im Jahr 2024 10,8 % der ausländischen Käufe Beträge von 500.000 Euro oder mehr erreichten – ein historischer Höchstwert im Vergleich zu 9,7 % im Jahr 2023. Mehr als die Hälfte dieser Transaktionen stammte von Nicht-EU-Käufern.
Dieses Wachstum hängt mit dem Golden-Visa-Programm zusammen, das Aufenthaltsgenehmigungen für Käufer von Immobilien über einer halben Million Euro vergab. 2024 beschleunigten viele Investoren ihre Käufe, um von den damit verbundenen Vorteilen zu profitieren, obwohl die Abschaffung dieses Anreizes Fragen zum zukünftigen Verhalten dieses Segments aufwirft. Einige Experten erwarten eine Abkühlung im Luxussegment, ohne dass dies die allgemeine ausländische Nachfrage entscheidend beeinflusst.
Erstes Quartal 2025: Aufwärtstrend
Die neuesten Daten bestätigen, dass die Attraktivität Spaniens ungebrochen ist. Im ersten Quartal 2025 tätigten Ausländer 32.895 registrierte Wohnungskäufe, 7 % mehr als im gleichen Zeitraum 2024. Ihr Marktanteil stieg auf 17,9 %, gegenüber 6,75 % vor einem Jahrzehnt.
Die Mehrheit dieser Käufer lebt in Spanien (57,3 %) und bevorzugt erneut Gebrauchtimmobilien. Der Gesamtwert dieser Transaktionen betrug 3,631 Milliarden Euro, mit einem Durchschnittspreis von 197.019 Euro pro Immobilie, was einem Anstieg von 26,5 % im Vergleich zum gleichen Quartal 2024 entspricht.
Wo Ausländer am meisten investieren
Nach autonomen Gemeinschaften ist die Führung klar: Balearische Inseln (32,6 %), Valencianische Gemeinschaft (28,9 %), Kanarische Inseln (27,2 %) und Murcia (23,6 %), gefolgt von Katalonien (16,3 %) und Andalusien (14 %). Nach Provinzen stechen Alicante (33,2 %), Balearen (31,5 %), Málaga (27,1 %) und Santa Cruz de Tenerife (25,8 %) hervor, laut Idealista.
Diese Regionen haben gemeinsame Merkmale: touristische Attraktivität, günstiges Klima und in vielen Fällen direkte Flugverbindungen zu den Herkunftsländern der Käufer.
Der Fall Madrid und Barcelona
Die großen Hauptstädte haben ihre eigenen Dynamiken. In Madrid ist das Luxussegment am begehrtesten, wobei 21 % der Käufe in diesem Segment von Ausländern getätigt werden. In den letzten zwei Jahren haben sich zudem chinesische Staatsbürger als wichtigste ausländische Käufer etabliert und übertrafen Venezolaner, Mexikaner und Ecuadorianer, so der Generalrat der Notare.
In Barcelona konzentriert sich das ausländische Interesse weiterhin auf zentrale Stadtteile und Wohngebiete mit hoher Lebensqualität und guter Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Die Kombination aus Tourismus, Universitäten und kulturellem Angebot stärkt die Attraktivität, obwohl regulatorischer Druck und die Begrenzung von Touristenlizenzen einen Teil dieser Nachfrage in den kommenden Jahren bremsen könnten.
Ausblick für 2025
Die Daten zeigen, dass ausländische Investitionen eine der Säulen des spanischen Wohnungsmarktes sind. Internationale Käufer werden voraussichtlich weiterhin eine Schlüsselrolle bei Preis- und Nachfragetrends spielen, insbesondere in Küstenregionen und wichtigen Städten.
Kurzfristig könnte die Abschaffung von Anreizen wie der Golden Visa das Luxussegment für Nicht-Residenten verlangsamen, doch die allgemeine Attraktivität Spaniens – aufgrund von Lebensqualität, Rechtssicherheit und Infrastruktur – erhält das Vertrauen der Investoren intakt. In diesem Szenario zeichnet sich 2025 als ein Jahr der Kontinuität ab, mit Nuancen je nach Markt und Nationalität.