Das 2. Quartal endet mit dem größten Investitionsanstieg der letzten drei Jahre
Der spanische Immobilienmarkt hat im zweiten Quartal des Jahres Rekordniveaus erreicht – mit dem stärksten Investitionsanstieg der letzten drei Jahre. Dies geht aus dem neuesten Bericht von BNP Paribas Real Estate hervor, der einen Anstieg von 52 % im Vergleich zum Vorquartal und 106 % im Jahresvergleich verzeichnet. Insgesamt wurden 4,582 Milliarden Euro investiert – der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2022.
Diese starke Dynamik ist auf die neue Rolle Spaniens im europäischen Kontext zurückzuführen, das sich sowohl für nationales als auch internationales Kapital als bevorzugtes Ziel etabliert hat.
Was die Verteilung nach Segmenten in diesem Zeitraum betrifft, so führten alternative Anlagen mit 1,204 Milliarden Euro (26 % des Gesamtvolumens), dicht gefolgt vom Hotelsektor mit 1,171 Milliarden Euro (26 %). Danach folgen Büroimmobilien mit 793 Millionen Euro (17 %), Wohnimmobilien mit 665 Millionen (14 %), Einzelhandel mit 542 Millionen (12 %) und Logistik mit 201 Millionen Euro (5 % des Gesamtvolumens).
Laut der Beratungsfirma machen aufeinanderfolgende Zinsanpassungen, gute makroökonomische Aussichten und eine starke Nutzernachfrage Spanien zu einem der attraktivsten Märkte im Euroraum. Im ersten Halbjahr erreichten die Investitionen 7,583 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 52 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024 entspricht.
Die Inseln bündeln fast 30 % der Hoteltransaktionen
Der Hotelsektor etabliert sich als einer der vielversprechendsten Bereiche des Immobilienmarkts, mit einem investierten Kapital von über 1,110 Milliarden Euro, was größtenteils dem Boom im Tourismus zu verdanken ist. Spanien empfängt weiterhin eine wachsende Zahl von Besuchern, und einige Experten prognostizieren für 2025 98 Millionen Touristen, was einem Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahr entspräche.
Das günstige Klima, die hohe Qualität des Hotelangebots und die positiven wirtschaftlichen Aussichten treiben das wachsende Investoreninteresse in diesem Segment. Allein im ersten Halbjahr belief sich das Transaktionsvolumen im Hotelsektor auf 1,610 Milliarden Euro, ein Anstieg von 16 % gegenüber dem Vorjahr.
Zu den bedeutendsten Destinationen zählen die Balearen und die Kanaren, die 28 % aller Hotelverkäufe auf sich vereinten, sowie Katalonien, das das Ranking als autonome Region mit dem höchsten Kapitalfluss anführte. Besonders hervorzuheben ist der Kauf von drei Hotels in Arona (Teneriffa) für 430 Millionen Euro – die größte Transaktion des Halbjahres in dieser Anlagekategorie.
Dieser Trend spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Hotel Investor Survey 2025 von CBRE wider, die Spanien zum zweiten Mal in Folge als das für Investoren interessanteste Ziel in Europa einstuft.
Madrid führt bei Wohninvestitionen
Auch der Wohnimmobiliensektor zeigt weiterhin eine bemerkenswerte Entwicklung, wie BNP Paribas Real Estate berichtet. Im zweiten Quartal wurden 27 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 1,336 Milliarden Euro registriert – ein Anstieg von 25 % im Vergleich zu 2024.
Einer der Wachstumstreiber ist die Zunahme von Nutzungsänderungen, insbesondere von Büros in hochwertige Wohnungen. Die Beratungsfirma hebt hervor, dass der „Kauf von Bürogebäuden zur Umwandlung in Luxuswohnungen“ hinter vielen aktuellen Transaktionen steckt. Ein klares Beispiel ist der Erwerb eines Bürokomplexes im Madrider Stadtteil Chamartín durch den Fonds Argis, der in 71 Wohnungen umgewandelt werden soll.
Aus geografischer Sicht führt Madrid klar den Markt an und vereint 52 % der Transaktionen, gefolgt von Barcelona mit 34 %. In beiden Städten spielen Investmentfonds die Hauptrolle.
High Street befeuert Einzelhandelsinvestitionen
Im Einzelhandelssegment schätzt BNP Paribas die Investitionen im zweiten Quartal auf 542 Millionen Euro und das kumulierte Volumen im ersten Halbjahr auf 1,588 Milliarden Euro. Besonders hervorzuheben ist die Übernahme des Einkaufszentrums Espacio Mediterráneo in Cartagena durch Lighthouse im Wert von 135 Millionen Euro.
Der Bericht weist auch auf die positive Entwicklung im High-Street-Segment hin, das 48 % der Transaktionen auf sich vereinte. Dieser Trend spiegelt eine Erholung des stationären Handels wider, mit einem Investitionsanstieg von 22 % im Vergleich zu 2024, womit die in den letzten Jahren aufgekommenen Zweifel angesichts veränderter Konsumgewohnheiten überwunden werden.
In diesem Zusammenhang betont Savills, dass sich Einzelhandelsparks, die in den letzten fünf Jahren eröffnet wurden, an den neuen Verbrauchertyp angepasst haben, indem sie mehr Freizeit- und Gastronomieangebote integrieren, um das Einkaufserlebnis zu verbessern. Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass im weiteren Jahresverlauf die Investitionsniveaus von 2024 deutlich übertroffen werden, mit geplanten Transaktionen im Wert von bis zu 2 Milliarden Euro. Einkaufszentren gelten dabei als die bei Investoren am stärksten nachgefragten Vermögenswerte – sowohl in Bezug auf das Volumen als auch auf die Anzahl der Transaktionen.