Spanien und Portugal stärken ihre Attraktivität für Immobilieninvestitionen
Last Updated on 5 Juni 2025 by Urbanitae
Im Jahr 2024 überstieg das Gesamtvolumen der Immobilieninvestitionen in Spanien und Portugal 16,4 Milliarden Euro – ein Wert, der die Stabilität dieses Marktes auf der iberischen Halbinsel deutlich unterstreicht. Das geht aus dem Bericht „Guide for Property in Iberia 2025“ hervor, an dem die Beratungsfirma Prime Yield und die Kanzlei Pares Advogados mitwirken. Der Bericht hebt die Dynamik aller Segmente hervor, gestützt durch ein günstiges wirtschaftliches Umfeld.
Wohnimmobilien als Wachstumstreiber
Im Wohnsegment verzeichnet die Studie über 716.000 Transaktionen, was einem Jahreswachstum von 11,5 % entspricht. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in einem Preisanstieg von rund 6 % wider, getrieben durch das anhaltende Ungleichgewicht zwischen Angebot, Bodenknappheit und hohen Baukosten. In Portugal lag der Anstieg der Transaktionen bei 14,5 %, während die Preise um 9,1 % stiegen. Die Lockerung der Zinspolitik und gezielte Anreize für junge Menschen begünstigten diese Entwicklung.
Büroimmobilien: Rekordzahlen
Auch im Bürosegment war die Entwicklung in Spanien positiv, vor allem aufgrund der starken Nachfrage nach hochwertigen Objekten in Madrid und Barcelona. Diese Städte führen das jährliche Wachstum an: In Madrid wurden 550.000 m² umgesetzt – ein Plus von 23 % – und in Barcelona 290.000 m², was einem Anstieg von 20 % entspricht. Auch Portugal weist beachtliche Zahlen auf: In Lissabon verdoppelte sich die Nachfrage fast (+97 %) auf 221.950 m² und Porto verzeichnete mit 76.000 m² (+53 %) sein bislang bestes Jahr.
Ausländischer Tourismus als Stütze des Hotelsegments
Die Erholung des Tourismus steht hinter den guten Zahlen im iberischen Hotelimmobiliensektor, der erneut starkes Investoreninteresse auf sich zog. In Spanien beliefen sich die Investitionen in diesen Vermögenswert auf 3,2 Milliarden Euro, getragen von der starken Nachfrage in Destinationen wie Madrid, Barcelona, den Balearen und den Kanarischen Inseln. Sowohl die Zahl der Gäste als auch die Übernachtungen nahmen zu – um 9 % bzw. 5 %. Auch Portugal verzeichnet positive Ergebnisse: 500 Millionen Euro an Transaktionen, ein Anstieg von 5 % bei den Gästen und 4 % bei den Übernachtungen. Der Tourismus des Landes wird überwiegend von ausländischen Besuchern getragen, und die Aussichten für Regionen wie Porto, den Großraum Lissabon sowie Alentejo und Algarve sind sehr vielversprechend.
Konsolidierung des Einzelhandels (Retail)
Der Einzelhandel etablierte sich als bedeutendes Segment beider Volkswirtschaften, geprägt vor allem durch das Wachstum der High-Street-Lagen, die sich zum Hauptformat für neue Ladenöffnungen entwickelt haben, sowie durch die Ausweitung von Fachmarktzentren, deren Mehrwertangebot auf die sich wandelnden Konsumentenbedürfnisse reagiert. Mit 2,2 Milliarden Euro an Investitionen verzeichnete Spanien ein deutliches Wachstum – insbesondere im Einzelhandel großer Städte wie Madrid und Barcelona.
Stärke des Logistik- und Industriesektors
Der iberische Logistikmarkt blieb 2024 robust. Spanien übertraf das Aktivitätsniveau von 2023 sowohl in Madrid (900.000 m²) als auch in Barcelona (700.000 m²). Der Onlinehandel, die zunehmende Präsenz von Logistikdienstleistern in strategischen Zonen und das Last-Mile-Geschäft sind treibende Faktoren dieser Entwicklung. In Portugal erreichte der Industrie- und Logistiksektor im vergangenen Jahr mit 793.000 m² ein Rekordniveau, getragen von Großtransaktionen. Die Region Lissabon vereint 50 % der Aktivität, gefolgt von Porto mit 24 %.